Haus der Betriebswirtschaft
Universität Hamburg
Moorweidenstraße 18
20148 Hamburg

Fertigstellung: 2016

Stölken und Schmidt Architekten BDA erhielten den Auftrag für eine umfangreiche innenräumliche Sanierung und Überarbeitung des unter Denkmalschutz stehenden ehemaligen Wohnpalais an der Moorweidenstraße. Die Architekten weisen in dem Bereich der Sanierung und zeitgenössischen Überarbeitung qualitätsvoller, historischer Bauten, vielfältige Erfahrungen nach. Entsprechende Referenzen sind mit den Umbauten der Christuskirche Eimsbüttel oder beispielsweise dem Wasserwerk Wilhelmsburg, dem Besucherzentrum der igs internationale gartenschau Hamburg 2013 belegt. Die Erfahrung bei dem angemessenen Umgang mit historischer Bausubstanz im Sakral- wie auch Profanbau, sowie die Fähigkeit diese mit Ergänzungen in einer gegenwärtigen Gestaltungssprache „weiter zu bauen“, versetzte sie in die Lage, das 2016 abgeschlossene Projekt professionell zu bearbeiten.

Das im Jahr 1896 durch den Architekten Semmy Engel (1864-1948, verstorben im Londoner Exil) entworfene Wohnpalais, welches als großbürgerlicher Etagenbau im heutigen Universitätsviertel Rotherbaum errichtet wurde, hatte vor den von Stölken Schmidt begleiteten Maßnahmen bereits einige markante Sanierungs- und Überformungsschritte erfahren: Die für die Bauzeit typische Gliederung in großzügige Wohnungen mit bis zu zwölf herrschaftlichen Zimmern und angegliedertem Dienstbotentrakt blieb als räumliche Struktur durch alle Phasen des Nutzungswandels bis heute ablesbar. 1938 erwarb die Stadt Hamburg das Gebäude und nutzte es als Standort der Behörde für Wehrwirtschaft, Güterverkehr und Wasserstraßen. Seit 1948 wird das Haus durch die Universität Hamburg, zunächst durch die Kunstgeschichte und Rechtswissenschaft, später als Universitätsverwaltung genutzt. Mit dem Auszug der Präsidialverwaltung aus dem Gebäude wurde es möglich, die umfängliche Sanierung und Umgestaltung während der Leerstandszeit vorzunehmen und die Räumlichkeiten entsprechend der projektierten wissenschaftlichen Nutzung zu überarbeiten. Die Universität Hamburg, deren strukturelle Schwierigkeit seit jeher in dem Vereinen unterschiedlicher Institutsstandorte in der ganzen Stadt besteht, erhält damit eine neue prominente Institutsadresse in unmittelbarer Nachbarschaft zum Hauptcampus als Fakultäts- und Verwaltungsgebäude der Betriebswirschaft.