Petrikirche zu Demern
Bauherr E.-Luth. Kirchengemeinde Carlow
Fertigstellung 2015

Die Historie der Petrikirche zu Demern reicht in das 13. Jahrhundert zurück. Eine Filialkirche des Klosters Rehna in Demern ist bereits für das Jahr 1267 belegt. Die Gestaltungsmerkmale des Chores fanden in der spätgotischen Architektur der Ergänzung eine Fortsetzung: Schlanke Spitzbogenfenster und als Strebepfeiler ausgebildete Joche, welche heute nur noch in den Außenfassaden als Pilaster ablesbar sind, prägten das Kirchenschiff. Im 18. Jahrhundert erfuhr die Petrikirche zu Demern eine weitere Überformung: Die Spitzbogenfenster wurden mit rechteckigen, bis heute so bestehenden Fensteröffnungen überformt und der hölzerne Glockenturm wurde ergänzt. Im Jahre 1885 wurde das Dreipass-Altarfenster verschlossen, um an der Ostwand eine neue Orgel positionieren zu können.

Ziel bei der Rekonstruktion des Fensters war es, die ursprüngliche Lichtführung im Kirchraum wieder herzustellen sodass der mittelalterliche Flügelaltar – Schnitzkunst einer Lübecker Werkstatt um 1400 – erneut im Ostlicht des Chorfensters steht. Die Gläser wurden in Glasstaub bepudertem und überbranntem  Zylinderglas, welches zur Zeit der Renaissance und des Barocks Stand der Technik in der Herstellung von Fenstergläsern war und welches noch heute in dem historischen Verfahren mundgeblasen wird,  ausgeführt. Das von Matthias Schmidt formulierte Bestreben nach einer fein konditionierten Lichtstimmung findet darin, im Einklang mit denkmalpflegerischen Gesichtspunkten, seine handwerkliche Umsetzung.  Das orthogonale Bleinetz stellt eine Verknüpfung zwischen der Glasgestaltung des Dreipass-Fensters und der Schifffenster her und entspricht dem denkmalpflegerischen Bestreben eine neugotische Anmutung des Fensters zu vermeiden.