Wohnungsbau Rehmkoppel
Neubau eines Mehrfamilienhauses mit 14 Wohneinheiten
Bauherr privat
Planung LPH 1 – 4
2015 – 2018

Der Neubau des Mehrfamilienhauses Rehmkoppel in Hamburg-Wellingsbüttel, welcher insgesamt 14 Wohneinheiten auf drei Geschossen Raum gibt, ist in vielerlei Hinsicht unter der Prämisse der Nachhaltigkeit geplant. Das, bis auf wenige, aus statischen oder brandschutztechnischen Gründen in Stahlbeton ausgeführte Ausnahmen, als Holzbau geplante Gebäude kommt dem Anspruch der Nachhaltigkeit auf sehr vielfältige Weise nach: Die Ökologie des Baustoffes Holz und dessen konstruktiven wie gestalterischen Potenziale prägen den Entwurf maßgeblich. Große Teile des, in Zusammenarbeit mit dem Vorarlberger Ingenierbüro Merz Kley Partner geplanten, sich aus zwei, sich schräg verschneidenden Baukörpern gefügten Winkelbaus, sind nicht nur konstruktiv, sondern auch hinsichtlich ihrer Oberflächen im Innen- wie im Außenraum in Holz angedacht. Die Übereinstimmung konstruktiver Sinnfälligkeit und architektonisch gestalterischen Anspruchs prägt den gesamten Entwurf.

Die auf der Süd- und Südwestseite dem Erd- und Obergeschoss vorgelagerten Loggien bilden auf Grund der Verschattung einen natürlichen, sommerlichen Wärmeschutz aus und bieten gleichzeitig dem gemeinschaftlich genutzten Garten zugewandte, private Außenflächen. Die Fassaden des Hauses sind auf den unterschiedlichen Gebäudeseiten zu sehr verschieden Zwecken ertüchtigt: Auf der Nordseite markiert eine großmaßstäbliche Fassadenöffnung die Adresse des Gebäudes. Diese belichtet Treppenraum und Foyer belichtet, sodass ein qualitätsvoller Raum für Begegnung und Austausch entsteht. Das Angebot zur gemeinschaftlichen Nutzung – wie es beispielsweise für den Garten besteht – in den Innenraum überführt und fortsetzt. Die zu der angrenzenden Durchgangsstraße exponierte Westfassade ist mittels Kastenfenstern schallschutztechnisch ertüchtigt und gewährleistet so natürliche Lüftung bei minimierter Lärmfrequenz. Auch die haustechnische Gebäudeausstattung folgt der Intension größtmöglicher Umweltverträglichkeit und Autonomie. Große Teile des Daches sind mit Photovoltaik belegt, die Wärmeversorgung wird mittels einer Pellets-Heizung gewährleistet.

Der Anspruch an Nachhaltigkeit betrifft über die Material, Konstruktion und Haustechnik bezogenen Belange hinaus auch die Gliederung und Struktur des Gebäudes. Mit einem möglichst vielfältigen Angebot verschiedener Wohnungstypen wird die Durchmischung unterschiedlicher Wohn- und Lebenskonzepte innerhalb der Hausgemeinschaft begünstigt. Die Adaptionsfähigkeit der Grundrisskonfiguration zielt teilweise darüber hinaus auf eine mögliche Wandelbarkeit entsprechend biographischer Veränderungen an.

Der Anspruch an Nachhaltigkeit und an ein nachbarschaftliches Zusammenleben mit angemessenem, qualitätsvollem Angebot privater Wohn- und Rückzugsräume sowie gemeinschaftlich genutzter Innen- und Außenräume, sind maßgeblich prägend für die Architektur des Neubaus.

Visualisierung: 3d partners, Hamburg